Gesellschaft | Freiwilligendienst

Ohne Helfer keine Hilfe

Das Ehrenamt ist wichtig für Südtirols Gesellschaft. Das weiß auch das Weiße Kreuz und rief deshalb eine Freiwilligenkampagne ins Leben – mit positivem Ergebnis.
Pressekonferenz Weißes Kreuz
Foto: SALTO
  • Das Freiwilligenwesen hat in Südtirol Tradition. Der Präsident des Südtiroler Weißen Kreuzes, Alexander Schmid, spricht dem Amt große Wichtigkeit zu: „Ohne den Freiwilligendienst wäre Südtirol nicht in der Lage, all die Dienstleistungen wie Feuerwehr, Weißes Kreuz, Bergrettung oder Kulturvereine anzubieten.“ Wie er bei einer Pressekonferenz am heutigen Vormittag, bezüglich der landesweit durchgeführten Freiwilligenkampagne „Hilfe braucht Helfer:innen“, erklärt, würden die ehrenamtlichen Sanitäter des Weißen Kreuzes jährlich etwa eine Million an Arbeitsstunden leisten, was sich umgerechnet auf circa 17,8 Millionen Euro an Gegenwert belaufe. Trotzdem habe sich der Dienst in den vergangenen Jahren verändert. Dies komme vor allem durch Aspekte wie den demografischen Wandel oder den Generationenwechsel. Das Freiwilligenmanagement des Weißen Kreuzes sei deshalb mit dem Personalmanagement eines Unternehmens zu vergleichen, weshalb die Organisation die Akquirierungskampagne auf die Beine gestellt hatte.

  • Ehrenamt im Trend

    Ivo Bonamico, Direktor des Weißen Kreuzes, zeigte auf, dass die Anzahl der Freiwilligen seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen ist. Im Jahr 2023 wurde ein Hoch von knapp 3.880 Mitgliedern erreicht. Er erklärte zudem, dass das Amt früher eher eine Männerdomäne gewesen sei. Heute glänze man hingegen mit einem Prozentsatz von 51 Prozent Männern und 49 Prozent Frauen. „Im Jugendbereich ist die Frauenquote sogar noch höher“, kommentierte Bonamico. Ein weiterer Aspekt, der sich über die Jahre verändert habe, sei die Verweildauer. Während diese früher eine hohe Anzahl an Jahren ausmachte, belaufe sich der Durchschnitt der Mitgliedschaft heute auf etwa 10 Jahre. Nicht zuletzt sei auch das Durchschnittsalter der Freiwilligen gestiegen. Während es 2000 noch 30 Jahre betrug, beläuft es sich mittlerweile auf etwa 39 Jahre. Dies rühre daher, so der Direktor, da gezielt auf das Miteinbinden von Pensionisten als Helfer gesetzt wurde - Eine positive Tendenz, ebenso wie die zunehmende Anzahl von Teilnehmern mit Migrationshintergrund.

  • Pressekonferenz: Der Vorstand des Weißen Kreuzes mit den Sponsoren des Projekts und zwei freiwillig Bediensteten. Foto: SALTO
  • Zufriedene Helfer und Sponsoren

    Dem Weißen Kreuz ist es wichtig, wie wohl sich die ehrenamtlichen Helfer bei ihrer Tätigkeit fühlen. Aus diesem Grund werden immer wieder Befragungen durchgeführt, so auch vor kurzem. Den 1.400 Teilnehmern konnte eine 80-prozentige Zufriedenheit entnommen werden. Als Beweggründe für ihr Engagement nannten die meisten der Befragten Altruismus sowie Hilfe für den Nächsten leisten zu wollen. Ganze 95 Prozent würden die Tätigkeit weiterempfehlen. Wie Vorstandsmitglied Priska Gasser erklärt, sei die Kampagne „Hilfe braucht Helfer:innen“ ein Erfolg gewesen: „Wir konnten ganze 323 neue Interessenten für den Freiwilligendienst gewinnen“, freut sie sich.

    Bei der Konferenz waren auch die Sponsoren des Projekts Anwesend. Alperia, Raffeisen und VOG zeigten sich alle sehr zufrieden mit den Ergebnissen und sprachen ihr Lob und Kompliment für die im Ehrenamt tätigen Personen aus.