Umwelt | Klimaplan

Nicht eingeladen

Das Land hat heute den wichtigsten Interessenvertretungen den Entwurf des „spezifischen Teils“ des Klimaplans Südtirol 2040 vorgestellt. Nicht eingeladen war der SEV.
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Foto: SEV
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat bei der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag angekündigt, dass der Entwurf des „spezifischen Teils“ des Klimaplans Südtirol 2040 heute (20. April) den Umweltorganisationen, Sozialpartnern und Wirtschaftsverbänden vorgestellt wird. Eine Branchenvertretung wurde allerdings nicht eingeladen, und zwar der Südtiroler Energieverband (SEV). In seiner Presseaussendung findet der Direktor des Energieverbandes, Rudi Rienzner, denn auch harsche Worte für diesen „verweigerten“ Dialog: „Der Südtiroler Energieverband SEV wurde, anders als die anderen großen Wirtschaftsverbände, nicht zur heutigen Vorstellung und Überarbeitung des Entwurfs des ‚spezifischen Teils‘ des Klimaplans Südtirol 2040 – mit konkreten Maßnahmen in den Aktionsfeldern Strom- und Biomasse – eingeladen. Die Energiepolitik ist eine Grundsäule des Klimaschutzes. Welche Bedeutung hat eine Klimadebatte, in der zwar über die wichtigsten Akteure der Energiewende gesprochen wird, diese selbst aber nicht zu Wort kommen?“ Diese Verweigerungshaltung sei unverständlich und ärgerlich, weil eine erfolgreiche und zukunftsweisende Energiepolitik zum Wohle des Landes und seiner Menschen nur gemeinsam und in Kooperation möglich sei, erklärt Rienzner. Der Verband habe die Zusammenarbeit immer angeboten und werde jetzt, wieder einmal, zurückgewiesen.
 
 
 
Wie in der Aussendung betont wird, vertritt der SEV 307 Energiebetriebe mit 116 Wasserkraftwerken und 46 Fernheizwerken und plant mit der Marktgemeinde Lana die größte Energiegemeinschaft des Landes. „Es gibt bei uns kaum eine Institution, die so viel mit Klimapolitik zu tun hat wie wir“, wundert sich Rienzner.
Auch die Argumentation des Landes, die Standpunkte und grundsätzlichen Überlegungen des SEV lägen der Landesumweltagentur vor und seien „soweit möglich“ in die Überlegungen zum Klimaplan aufgenommen worden, überzeugt den Südtiroler Energieverband nicht. „Wir lassen uns in der für unsere Zukunft so wichtigen Klimadebatte nicht von einer Verwaltung vertreten, sondern sprechen – wenn man uns denn lässt – lieber für uns selbst“, so der SEV-Direktor.
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Am Pere Do., 20.04.2023 - 14:03

Ja, und? Dieser SEV ist doch heillos überbewertet. Noch dazu ist das doch kein richtiger Verband, sondern ein Unternehmen; schließlich haben sie Geschäftsfelder im Verkauf und Vertrieb. Das wäre dasselbe als ob der BDI selbst Stahl produzieren und über eine Tochter des BDI vertreiben würde.
Dazu ist es noch familiär geführt, Rienzner und sein Sohn sind die Macher.

Do., 20.04.2023 - 14:03 Permalink
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Klemens Riegler Do., 20.04.2023 - 15:11

Antwort auf von Am Pere

Natürlich lässt sich in diesem Fall über den Betriff "Verband" streiten, wobei dieser dann definiert werden müsste. Auf jedem Fall lassen sich extrem viele größere und kleinere Energieproduzenten vom SEV im wahrsten Sinne es Wortes "vertreten" und überlassen dem SEV auch den Vertrieb und Verkauf ihrer Produkte. Irgendwo ist das auch Synergie ... Scheiß Wort, aber was solls.
Zudem ist die SEV ein gutes und wichtiges Gegengewicht in einer sonst ziemlich monopolierten Branche. Schon deshalb ist er wichtig. Und warum sollte ein Geschäftsführer eines "Unternehmens" nicht auch seinen Sohn ins Boot holen. Wenn er einen guten Job macht, sollte das in Ordnung sein. Andernfalls müssten die "Mitglieder" (beidseitig = Energieproduzenten + SEV-User-Mitglieder) und der gewählte Präsident in der Sache aktiv werden. Und der Rienzner selbst sitzt auch nur dort solange er im Sinne der Energieproduzenten arbeitet und sie sozusagen operativ gut vertritt.
Also ganz unwichtig ist der oder die SEV auf jedem Fall auch nicht. Innovative Ideen sind da jedenfalls auch für die Zukunft vorhanden. Die große und träge Alperia tut sich da natürlich etwas schwerer. Verständlich!

Do., 20.04.2023 - 15:11 Permalink
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Am Pere Do., 20.04.2023 - 18:42

Antwort auf von Klemens Riegler

1. Nennen Sie mir einen Verband im Energiebereich, wirklich nur einen, der auch Strom an Endkunden verkauft.
2. SEV ist keineswegs der Monopolist in Sachen Vertretung der kleinen Energieproduzenten. Es gibt zahlreiche italienische Verbände und auch in Südtirol gibt es einige Dienstleister, die die Interessen der Produzenten vertreten. Sie nennen sich nicht Verband, aber ihre Sache machen sie gut. Auch besser als der SEV.
3. bezüglich Gegengewicht, siehe Punkt 2. Es gibt bereits einige Dienstleister, diese sind auch länger schon tätig als SEV. Sie stehen nur nicht bei jedem Furz in den Medien.
4. Familienbetrieb. Sie geben selbst zu, dass es sich um ein Unternehmen handelt. Also soll sich auch der SEV als Unternehmen geben und sich nicht immer hinter dem Schafspelz "Verband" verstecken. Der Sohn hat zuvor in Berlin in der Immobilienbranche gearbeitet, urteilen Sie selbst, ob er einen guten Job macht.
5. Auf diese Antwort bin ich gespannt: was ist beim SEV innovativ?

Do., 20.04.2023 - 18:42 Permalink
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Stefan TAFERNER Fr., 21.04.2023 - 08:42

Was ist das für ein Energieverband.... und welche Rolle zum Klimaplan?? Bis dato gibt es keine öffentlichen Daten zur Umweltbelastung der betriebenen Anlagen, keine Umweltzerifizierung und eine transpartente Mitgliederliste. Geschweige einen Fussabdruck zu Emissionen und Wasserverbrauch... Bis Heute 3,4 Mio. € EU Beiträge kassiert für zweifelhafte Projekte. Bevor dieser Verband mit weiteren Ideen aufblüht, sollten sie zuerst vor der eigenen Haustür kehren.

Fr., 21.04.2023 - 08:42 Permalink